Der Bußgang

Der große Tempel hat einen Steinfußboden, auf dem sich bestimmte Spuren eingegraben haben, besonders der Weg, den diejenigen nehmen, die auf dem langsamen Weg sind.

 

Der langsame Weg: büßende Ritter der ganzen Hügelstätte nehmen ihn, durch den gesamten Tempel hindurch, nicht gerade zu irgendeinem Schrein, sondern um jede zweite Säule herum, quer durch den Innenraum.

Gläubige, die einen Ritter diesen beschwerlichen Weg auf den Knien nehmen sehen, verbeugen sich vor dem Büßenden, oft bis der Oberkörper waagerecht ist. Zwei Novizen folgen dem Büßer, sie greifen jedoch niemals ein, gleichgültig, ob er strauchelt oder erschöpft zusammenbricht. Sie sind nur dazu da, andere von der Hilfe abzuhalten. Denn nur wenn der lange Weg richtig ausgeführt wird, findet er Gefallen vor den Göttern. Erst wenn der Büßer vor dem Schrein aller Götter angelangt ist, oft erst nach einer oder mehr Stunden, wenn das Metall der verbeulten Rüstung in die wunden Knie drückt und oft auch die Hände zerschunden sind, lassen die Novizen ihn allein.

 

Viele Büßer berichten, daß sie göttliche Visionen am Schrein aller Götter erhalten hätten, manche waren sich jedoch nicht sicher, ob es nur der Erschöpfung zu verdanken war, daß der umnebelte Geist Bilder sah und Stimmen hörte, die nicht dort sein konnten.