Das Schwert des Torneo Jinetto de Espada

Brido Montar de Espada übergab das Familienschwert seinem Erstgeborenen Azuzar im Jahre 1499, er fiel 1517 auf der Swertebene, das Schwert ging mit ihm unter.

 

Torneo Jinetto de Espada als Zweitgeborener stand in der Tradition sich sein Schwert selbst zu verdienen. Mit knapp 18 Jahren siegte er auf seinem ersten großen Turnier gegen einige der größten Ritter, dies geschah im Mai 1490. Das Schwert war die Trophäe des Siegers - eine eher schlicht gewirkte Klinge, doch wer ihren Klang im Kampf vernahm, ahnte, dass sich hinter ihrer Kargheit eine Macht verbarg. Selbst die großen Meister des Ordens vermochten nicht ihr Geheimnis zu entschlüsseln, doch in so manch aussichtslos wirkendem Moment gelang es Torneo dem Gegner den Sieg zu entreißen.

 

Es gab wohl bis zu jenem 1. Mai 1508 - als er seinem Ältesten das Schwert überreichte - keinen stolzeren Moment für Torneo, war Sagrado Travesura doch gelungen, was drei Generationen der de Espadas übersprungen hatte: Die Gnade unter VESHNAs Auge dienen zu dürfen.

Und so übergab er Satres dieses Schwert am Tag der Aufnahme in die Paladinschule und während die meisten Schüler mit einfachen Klingen ihrer Häuser die Ausbildung begannen stand Satres dort mit dieser berühmten Klinge.

Jeder in Euth kennt inzwischen die Geschichte des Satres de Espada, der später als Chacota seine Heimatstadt rettete und doch aus ihr verbannt wurde; nur wenige wissen, dass er den Mord mit der Waffe Torneos beging. Nach Satres’ Flucht wurde die Waffe Torneo überbracht, der sie jedoch nie wieder berührte und so oblag es Enavia sie in einem der Räume des Grames abzulegen. Denn Torneo verbot es sowohl Atizar als auch Astucia je wieder unter seinem Dach von der Waffe zu sprechen. Erst nach Torneos Tod erinnerte sich Astucia an die Klinge und fragte ihre Mutter, was denn nun mit ihr geschehen solle. Enavia überlegte lange die Worte ihrer Tochter, schließlich erwiderte sie: „Torneo muss damals ihren Ruf vernommen haben, wie sonst gelang es ihm, Ritter wie den Bruder Utharins oder meinen Vater zu überwinden? Satres hat mir nie verraten ob er die Stimme der Klinge ebenfalls hörte.“ Und nach einer Pause: „Irgendwann wird jemand zu uns kommen und ihren Ruf wahrnehmen.“

Sie vertraute Astucia jedoch ihre Befürchtung nicht an: dass die Klinge durch das Blut Lirios verflucht sein könnte, oder, fast furchtbarer, versuchen könnte, sich selber von der Schuld rein zu waschen.

 

Im Februar 1526 schließlich ruft das Schwert seinen neuen Träger zu sich, wie im Traum schreitet Silvana ad Tanos durch das Haus der de Espadas bis zum Raum des Grames und greift nach dem Schwert.

Seitdem liegt es in ihren Händen, die Klinge wieder zu Ruhm zu führen.